Deutsche Atemwegsliga e.V. / AG Lungensport
Bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen führt bereits ein niederintensives Training zu einer Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Die Evidenz dafür, dass bei chronisch Lungenkranken höhere Trainingsintensitäten auch größere physiologische Effekte erzielen, ist vergleichsweise gering.
Die meisten Ausdauertrainingsprogramme beruhen auf der Dauermethode, bei der über einen längeren Zeitraum ohne Unterbrechung bei gleichbleibender Intensität trainiert wird. Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen sind aufgrund gesteigerter Atemnot aber meist nicht in der Lage, über einen längeren Zeitraum ein kontinuierliches Ausdauertraining mit hohen Intensitäten durchzuhalten. Ein Intervalltraining, das durch den Wechsel von Belastungs- und Erholungsphasen charakterisiert ist, stellt eine alternative Trainingsform dar, die v. a. bei Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen signifikant geringere Atemnot während des Trainings hervorruft. Der Modus des Intervalltrainings ermöglicht Patienten wiederkehrende kurze Regenerationsphasen, die im Vergleich zur Dauermethode u. a. zu einem geringeren Laktatanstieg und einer geringeren dynamischen Überblähung mit weniger Atemnot führen. Dies erklärt die bessere Toleranz eines Intervalltrainings v. a. bei Patienten mit fortgeschrittenen chronischen Lungenerkrankungen.
Darüber hinaus sind die Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Muskelphysiologie und Lebensqualität bei beiden Trainingsmethoden vergleichbar gut.
Dauermethode | Intervallmethode | |
Häufigkeit |
~3 ×/Woche |
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Modus | kontinuierliche Belastung | Intervall-Modi:
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Intensität |
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Dauer |
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Anstrengungsempfinden |
möglichst zwischen 4 – 6 auf der Borg-Skala (0 – 10) anstreben |
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Atemtechnik | Während des Trainings zur Lippenbremse anleiten oder PEP-Geräte verwenden (zur Reduktion der dynamischen Überblähung und Atemfrequenz) |