Ausdauertraining auf dem Fahrradergometer

Deutsche Atemwegsliga e.V. / AG Lungensport

Bei Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen führt bereits ein niederintensives Training zu einer Verbesserung von Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. Die Evidenz dafür, dass bei chronisch Lungenkranken höhere Trainingsintensitäten auch größere physiologische Effekte erzielen, ist vergleichsweise gering.

Die meisten Ausdauertrainingsprogramme beruhen auf der Dauermethode, bei der über einen längeren Zeitraum ohne Unterbrechung bei gleichbleibender Intensität trainiert wird. Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen sind aufgrund gesteigerter Atemnot aber meist nicht in der Lage, über einen längeren Zeitraum ein kontinuierliches Ausdauertraining mit hohen Intensitäten durchzuhalten. Ein Intervalltraining, das durch den Wechsel von Belastungs- und Erholungsphasen charakterisiert ist, stellt eine alternative Trainingsform dar, die v. a. bei Patienten mit fortgeschrittenen Lungenerkrankungen signifikant geringere Atemnot während des Trainings hervorruft. Der Modus des Intervalltrainings ermöglicht Patienten wiederkehrende kurze Regenerationsphasen, die im Vergleich zur Dauermethode u. a. zu einem geringeren Laktatanstieg und einer geringeren dynamischen Überblähung mit weniger Atemnot führen. Dies erklärt die bessere Toleranz eines Intervalltrainings v. a. bei Patienten mit fortgeschrittenen chronischen Lungenerkrankungen.

Darüber hinaus sind die Verbesserungen der körperlichen Leistungsfähigkeit, der Muskelphysiologie und Lebensqualität bei beiden Trainingsmethoden vergleichbar gut.

Praktische Empfehlungen für die Durchführung eines Ausdauertrainings nach der Dauer- und Intervallmethode.

Dauermethode Intervallmethode

Häufigkeit

~3 ×/Woche

Modus kontinuierliche Belastung Intervall-Modi:

  • 30 Sek. aktiv – 30 Sek. Pause oder
  • 20 Sek. aktiv – 40 Sek. Pause

Intensität

  • anfänglich 60 – 70 % der maximal erreichten Watt (Wattmax)

  • Intensität wann möglich um 5 – 10 % steigern

  • anfänglich 100 % der maximal erreichten Watt (Wattmax)

  • Intensität wann möglich um 5 – 10 % steigern

Dauer
  • anfänglich 10 – 15 Min. in den ersten 3 – 4 Trainingseinheiten
  • nach und nach auf 20 – 30 Min. steigern
  • anfänglich 15 – 20 Min. in den ersten 3 – 4 Trainingseinheiten
  • nach und nach auf 30 – 45 Min. steigern (inklusive der Pausenzeiten)

Anstrengungsempfinden

möglichst zwischen 4 – 6 auf der Borg-Skala (0 – 10) anstreben

Atemtechnik Während des Trainings zur Lippenbremse anleiten oder PEP-Geräte verwenden (zur Reduktion der dynamischen Überblähung und Atemfrequenz)